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Die sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene sind unverzichtbare Bestandteile für die Zahnerhaltung und damit Gesunderhaltung des gesamten Körpers bis ins hohe Alter und beginnt bereits mit dem Durchbruch des ersten Zahnes. Eine Zerstörung der Zähne durch Karies und die Entzündung des Zahnfleisches, die sogenannte Parodontose, können so wirksam verhindert oder gestoppt werden. Eine unbehandelte Entzündung des Zahnfleisches bewirkt den nicht mehr umkehrbaren Verlust des Knochens und damit die Vertiefung der Zahnfleischtaschen. Je tiefer diese Zahnfleischtaschen werden, desto aggressivere Bakterien siedeln sich dort an. Deren Stoffwechselprodukte zerstören das umgebende Gewebe. Der Knochen, der die Zähne fest hält, baut sich immer weiter ab, bis die Wurzeln keinen Halt mehr finden. Die Lockerung nimmt zu bis diese Zähne herausfallen oder entfernt werden müssen. Die Bakterien gelangen andererseits über die Zahnfleischtaschen auch in den Blutkreislauf und überschwemmen so den ganzen Körper. Dies kann fatale Folgen haben für Patienten mit Gelenkrheuma, Herzklappendefekten und Diabetes, sogar der Zusammenhang mit Impotenz, Demenz und weiteren Allgemeinerkrankungen wird diskutiert. Bei Schwangeren besteht das Risiko einer Frühgeburt und eines zu geringen Geburtsgewichtes des Kindes. Betroffene geben ihre Keime aber auch an andere Menschen weiter, denn Parodontose und Karies sind Infektionskrankheiten. So muss in vielen Fällen einer Parodontoseerkrankung auch die Partnerin bzw. der Partner mitbehandelt werden. Schon durch das Ablecken eines Schnullers oder Vorkosten mit dem selben Löffel, werden vom erkrankten Erwachsenen Bakterien an das Kind weitergegeben.
Auch das Tabuthema Mundgeruch, die sogenannte `Halitosis`, hat ihre Ursache hauptsächlich in der bakteriellen Zersetzung von Speiseresten und dem Blut entzündeter Zahnfleischtaschen.
Kariös erkrankte Zähne, Parodontose und Zahnverlust erzeugen somit letztlich nicht nur hohe Kosten beim Patienten und im Solidarsystem unserer Krankenkassen, sondern beeinflussen Allgemeinerkrankungen ungünstig und sind damit Ursache eventuell vermeidbarer Folgeerkrankungen. Ziel einer wirksamen Mundhygiene ist es daher, Speisereste und Plaque vollständig und regelmäßig zu entfernen und so den schädlichen Bakterien die Nahrungsquelle zu entziehen.
Hierzu gehört zunächst das zweimal tägliche jeweils dreiminütige Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahncreme.
Erst wenn sich die Zähne mit der Zunge betastet glatt anfühlen, sind sie sauber geputzt. Prothesenträger mit noch eigenen Zähnen haben das besondere Problem vermehrt Speisereste anzusammeln und müssen daher nach jeder Mahlzeit den Zahnersatz herausnehmen, ihre Zähne putzen und die Prothese mit einer Handbürste oder speziellen Prothesenbürsten sorgsam reinigen.
Tägliches Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide, Interdentalbürsten oder einer Munddusche ergänzen das Zähneputzen. Bei richtiger Anwendung der Zahnseide gilt, dass erst das Verschwinden der Blutung aufzeigt, dass das Zahnfleisch abheilt und Ihre Bemühungen erfolgreich sind.
Die schonende Anwendung einer Zungenbürste bei jedem Zähneputzen ist gerade zur Vermeidung von Mundgeruch wichtig und rundet das Programm ab. Fluorhaltige Gele, Mündspüllösungen und Kaugummikauen nach den Mahlzeiten ersetzen zwar nicht die Zahnbürste, sind aber ein zusätzlicher und hochwirksamer Eckpfeiler der Mundgesundheit.
Ergänzend müssen auch Ihre Ernährungsgewohnheiten überdacht werden. So sollten Sie nach dem Zähneputzen möglichst lange nichts mehr essen, einen zuckerfreien Vormittag einhalten und täglich höchstens vier zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten einnehmen.
Durch diese einfachen Maßnahmen können Sie Karies und Zahnfleischerkrankungen vorbeugen und so den Erhalt ihrer Zähne gewährleisten. Zusätzlich helfen regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und Zahnsteinentfernung, sowie die `Professionelle Zahnreinigung – PZR` gesunde Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang zu erhalten.
Diese Ausführungen stellen nur einen kurzen Abriss zum Thema Prophylaxe dar. Die Vertiefung und individuell abgestimmte Beratung zu den Bedürfnissen im jeweiligen Patientenfall kann nur nach eingehender Befunderhebung in der Prophylaxeberatung durch mich und meine Mitarbeiterinnen erfolgen.
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